Sonntag, 16. Dezember 2012

Mentoring - the other way around!


Heute  möchte ich gerne auf einen Artikel in der FAZ.net "Umgekehrtes Mentoring Alt lernt von Jung" eingehen. Der Artikel beschäftigt sich mit dem oft unbewusst eingesetzten Wissensmanagement Methode „Mentorin“ - im Normalfall "Jung lernt von Alt - Unerfahren lernt von erfahrenen Mitarbeiterinnen, Wissen wird im System weitergegeben,….“

Im bereits erwähnten Artikel wird aber der "verkehrte Weg" eingeschlagen und recht anschaulich von  Waltraud Hellmann, Leiterin für HR Service Level Management und Customer Experience beim Pharma- und Chemieunternehmen Merck in Darmstadt beschrieben. Im Folgenden möchte ich versuchen, die für mich wichtigsten Stellen aus dem Artikel zu zitieren – sie sind teilweise deckungsgleich mit meiner persönlichen Meinung zu Wissenssharing und Erfahrungsaustausch zwischen Jung und Alt.

Besonders im Bildungssystem wird zu oft der klassische Weg beschritten. Junger Kollege kommt an die Schule, übernimmt einmal gleich die schwierigsten Schüler bzw. Klassen „Da hamma alle durchmüssen – des kann ja nicht schaden!“ 
Zur Draufgabe der Überforderung „Soll der Youngster gleich den Schikurs organisieren…damit er a was lernt!“ – von den drei Nachmittagen redn ma gar net – „na bitte wer sonst, wenn net die Jungen!“
Bei Konferenzen werden Wortmeldungen und Systemänderungsvorschläge der Jungen oft mit Argwohn registriert und mit dem Klassiker der Ignoranz  im Keim erstickt „Die sollen einmal was lernen und dann schau ma weiter…net gleich alles umkrempeln!“ 
„Sicher net,…des haben wir aber immer so gemacht“…wenn da einmal eine Änderung in Richtung Schulentwicklung oder gar eLearning angedacht werden.
Na ja nicht immer so direkt oder vor dem Plenum – sondern im Kaffeehaus nach der Schule oder im Kaffekammerl in der Pause– net direkt ins Gesicht – na kritisieren schickt sich nicht – wir sind ja ein Lehrkörper und alles Kollegen – also ich bitte dich!
…Gott ich wollte ja über den Artikel schreiben…na ja dann „gemmas an“…wie ein, im Mittelalter des Unterrichts steckengebliebener lieber Kollege immer zu sagen pflegt…

Rasche Entwicklung der Zeit – Internet, elearning, Vernetzung, soziale Medien „…stehen Unternehmen und Vorstände vor einer großen Herausforderung: Sie müssen die rasanten Entwicklungen der digitalen Welt in bestehende Strukturen einbinden und verfügbares Wissen zu der neuen Technik für sich nutzbar machen. Was liegt da näher, als auf die jungen Berufseinsteiger zurückzugreifen, die damit aufgewachsen und vertraut sind?“

Weg: „ junge Auszubildende und Berufseinsteiger ... In individuellen Trainings unter vier Augen bringen sie den Führungskräften die Welt des Web 2.0 näher.“

Ziel des Projektes: „die Hemmschwelle vor der neuen Technik zu überwinden und nicht nur die Risiken zu sehen“

Nutzen und Effekt: „Es war sehr spannend, die Lernpyramide auf den Kopf zu stellen - mit Blick auf den Altersunterschied und die Hierarchie.“
Junior coacht Senior. „Ich war beeindruckt, wie spielerisch junge Leute heute die neue Technik zur Kommunikation nutzen, wo wir Älteren noch umständlich Termine vereinbaren“, berichtet Waltraud Hellmann über ihre Erfahrungen.
Vorurteile wurden abgebaut: „etwa jenes, das nahezu jeder in der jungen Generation bedenkenlos Facebook & Co. nutze und dabei nur wenig Wert auf Datenschutz lege."

Eigener Nutzen: „Heute bin ich sicherer im Umgang mit Web-2.0-Anwendungen und nutze zum Beispiel eine Community.“

Eine direkte Folge des Projekts: Das Unternehmen betreibt auf Facebook jetzt eine eigene Ausbildungsseite, zudem gibt es neue interne Kommunikationsplattformen wie Foren, Wikis oder Blogs für die Mitarbeiter.

Fazit: “Wenn wir heute über reverse mentoring sprechen, reden wir nicht mehr über punktuelle Projekte, wie das damals e-Business oder Enterprise 2.0 waren, sondern über eine fundamentale Veränderung der Lernarchitektur in Unternehmen“, sagt Michael Heuser, Professor für Internationales Management an der Fachhochschule der Wirtschaft in Mettmann.

Ich denke dazu passt die Idee meiner Austauschcommunity  „Teacher’s INN“ auf Facebook (sorry geheim und nur für Mitglieder)
…aber hier die wesentlichen Grundstrukturen und Überlegungen zu den Zielen und Inhalten der Gruppe.
Auch hier ist Mentoring ein wesentlicher Inhalt - zwar nicht direkt Face to face aber doch  Web 2.0 in gelebter Form. Sharing Knowledge and good practice.


Einbettung meiner PPT auf Slideshare (http://de.slideshare.net/mittlo )



Mentoring
Genauere Information zum Thema "Mentoring" findet man bei der bekannten Wissensmanagerin Angelika Mittelmann. In ihrem Buch "Werkzeugkasten Wissensmanagement" geht sie sehr genau auf unterschiedliche Arten und Anwendungen von WM ein.

Ein Bereich beschäftigt sich dabei mit "Mentoring" Siehe Auszug Google Books: 

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