Freitag, 5. Juni 2020

Looking back - looking forward: Reflexion, Erfahrung und kritische Auseinandersetzung mit Homeschooling und Blended Learning

Lerneffekte und eigene Erfahrungen im Bereich IT, Onlinevernetzung und Learning aus der Corona Krise - die Sichtweise eines Lehrers und eLearning Experten - meine Sichtweise!

Folgende Inhalte und Lerneffekte konnte ich aus vielen Telefonaten, WhatsApp Chats und Zoomkonferenzen mit Kolleg*innen, Schüler*innen und auch Eltern in Erfahrung bringen.

Diese sind auch deckungsgleich mit Berichten von Medienexperten und Bildungsexperten aus dem Bereich eLearning bzw. Homeschooling und mit jahrelangen eigenen Erfahrungen bzw. wissenschaftlichen Auseinandersetzungen.

Der fast tägliche Umgang mit eLearning beinhaltet wesentliche Inhalte des Faches DGB (Digitale Grundbildung) bzw. des Lehrplanes für Informatik:
  • Grundlagen des Computers bzw. Aufbau, Installation und Zusammenhang einzelner Teile des Computers
  • Aufbau der Ordnerstruktur
    (Ordner erstellen und nachvollziehbar benennen.)
  • Umgang mit Dateien und Ordner
    Organisation der Unterlagen und Daten am eigenen Computer
  • Onlinespeicher und Tools kennen und nutzen lernen
  • LMS als Speicher und Vernetzung für Dateien und Unterlagen
  • Aufbau und Funktion von Vernetzungstools für Onlinezusammenarbeit kennen und nutzen
    (Google Docs, Dropbox, Padlet,…)
  • Unterschiedlichste Browser und ihre Funktionen kennen
    (Startseiten, Lesezeichen, Favoriten speichern, Apps als Extension in Google Chrome einbinden (Schnellzugriff über die Menüleiste),…
  • Begriffe wie: speichern, herunterladen, uploaden, kopieren, ausschneiden, einfügen, verknüpfen,... werden zur Selbstverständlichkeit (…für Schüler*innen, Kolleg*innen, Leiter*innen und Eltern!)
  • Unterschiedlichste Funktionen von Word, Excel und Power Point kennen und auch didaktisch gut für Schüler*innen einsetzen und online zur Verfügung stellen!
    Grundsatz „Keep it simple“
  • eBücher und Lernmaterialien in Skooly und im LMS erstellen und den Schüler*innen zur Verfügung stellen!
  • Social Bookmarking Tools zur eignen Linksammlung verwenden (Pinterest, LMS, Diigo,…)
  • Bedienen von Scanner und Drucker
  • Schicken von Fotos auf Lernplattformen /Bearbeiten von Fotos
  • Bearbeiten von Aufgaben im LMS und die Korrekturen in unterschiedlichster Form zurückschicken!
    (Dokumente, Fotos,….)
  • Neue und wichtige Funktionen des eigenen Handys kennenlernen (Screenshot, Fotos bearbeiten, Collage erstellen, Mails am Handy,…)
  • Neue Apps kennen und aktiv nutzen lernen

Soziale Medien wie Facebook, Instagram, usw. werden nicht (nur) als Spielerei und Zeitvertreib genutzt, sondern als Austauschplattform mit Kolleg*innen, anderen Schulen bzw. Bundesländer benützt (Gruppen und Seiten auf Facebook).
Erfahrungsaustausch online und in Echtzeit erleben – auf ein Mail wartet man oft lange – eine Anfrage in einer Onlinecommunity wird meist sofort beantwortet bzw. beinhaltet auch mehrer Meinungen und Sichtweisen!

Probleme des eLearnings erkennen, verstehen und korrigieren können - ein ewiger Lernprozess:
  • Umfang und Art der Aufgaben am LMS und anderen Lernplattformen bedenken!
  • Einfache Anweisungen und konkrete Ziele bzw. Wünschen sind wesentlicher und wichtiger als im FACE to FACE Unterricht!
  • Eine erstellte Lernaufgabe ist noch kein eLearning
  • Ein YouTube Video ist noch kein moderner Unterricht
  • Ein Onlinetest sollte vorher auf alle Fehler und Facetten vom Lehrer getestet und überprüft werden!
  • Unterrichtsmaterialien als bearbeitbare Dokumente den Schüler*innen schicken!
  • Sich immer in die Lage der Schüler*innen und in der Krise auch in die Lage der Eltern versetzen – sie sind oft die „Informatiklehrer“ vor Ort zu Hause in den Kinderzimmern!
Netiquette einhalten - besonders als Lehrer*in wirkt die Vorbildfunktion:
  • Eine Mail hat einen „Betreff“
  • Eine Mail hat eine „Begrüßung“ und eine „Verabschiedung“
  • Jede Anweisung hat einen Beginn, klaren Arbeitsauftrag und ein Ziel!
  • Deadlines sind jetzt besonders wichtig!
    Bis wann ist wie…was zu machen!
  • Die Schüler*innen bekommen viele Aufträge und müssen wissen, bis wann diese zu erledigen sind!
    Eltern orientieren sich auch an Deadlines – nicht alle Eltern sind zu Hause als Unterstützung der Schüler*innen!
  • In Messenger wie WhatsApp oder Facebook Messenger ist auf Nachrichten zu reagieren!
  • Zwei „blaue Hackerl“ sind zwar recht schön, aber ein kurzes „Danke“ oder ein Smiley… ein Daumen nach oben, ist immer eine angebrachte Form der Antwort!
  • Keine Antwort ist unfreundlich und bei Schüler*innen aber auch Kolleg*innen nicht OK und ein „NO GO“!
eLearning kann nur durch gute Zusammenarbeit und Austausch im Kollegium funktionieren!
Unklare Arbeitsaufträge bringen Stress für alle Beteiligten und können nur mit viel Aufwand wieder geklärt und in die richtige Richtung gebracht werden.
In der Klasse vor Ort oder in der Schule ist das einfacher - Mimik und Gestik fehlen in der schriftlichen Kommunikation.

Distance Learning schafft mehr Nähe, als viele Pädagog*innen vor dieser Krise gedacht hätten!
Es werden kaum Kolleg*innen, Schüler*innen und Eltern je wieder so eng miteinander zusammenarbeiten, als in dieser Corona - Krise!

Diese Erfahrungen und Folgerungen sind deckungsgleich mit meiner Masterarbeit aus dem Jahr 2012 mit dem Titel:
"Blended Learning als Chance der Wissensvermittlung und Verbesserung kollaborativer Zusammenarbeit von LehrerInnen"

Erkenntnisse aus der damaligen - aber wie sich zeigt, sehr aktuellen Forschungsarbeit, waren:
  • Blended Learning führt zu einer verbesserten Zusammenarbeit innerhalb der Organisation. 
  • Voraussetzungen dafür sind die Bereitschaft der LehrerInnen ihr Wissen mit anderen zu teilen und eine Steigerung der IT – Kompetenz. Lehrerteams und Fachgruppen, welche Erfahrungen und Wissen austauschen, führen zu einer effektiveren Vernetzung zwischen den LehrerInnen. 
  • Durch die Steigerung der Zusammenarbeit kommt es zu einem professionellen Wandel hin zu einer lernenden Organisation
  • Blended Learning bereichert den traditionellen Unterricht und kann ihn abwechslungsreicher gestalten. 
  • Die Leitung der Organisation erscheint als wichtiger Faktor, denn sie gibt die Rahmenbedingungen für eine effektive Zusammenarbeit vor.  
Fazit 1: Gute Zusammenarbeit online führt zu einer besseren Zusammenarbeit offline!
Fazit 2: Ständiges Lernen und Fortbildung im Bereich eLearning und der Basic Skills!
3D - Druck hätte uns nicht aus der Krise geführt...

#togetherstrong
#lifelonglearning

Mittl Oliver


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