Sonntag, 17. März 2019

Smartphone und Onlinespiele für Kinder - wo sind die Gefahren versteckt?

Warum sind Onlinespiele für Kinder interessant?
(Erfahrungen und Gedanken zu „Jetzt pack doch mal das Handy weg!“ – Thomas Feibel, 2017)

Bildquelle: natureaddict auf Pixabay 
Jugendliche spielen auf ihren Smartphones – wenn sie nicht auf sozialen Medien unterwegs sind oder Musik hören, andauernd irgendwelche Onlinespiele, bauen Dörfer und Welten auf, treten in Teamwettkämpfen online mit anderen an oder sind auch – leider sehr oft – in Kriegswelten und Shooter - Spielen unterwegs! 

Der Einstieg zu solchen Spielen erfolgt aber viel früher und sehr oft durch die Eltern selbst – sie sind negatives Vorbild und beschäftigen sich sehr viel mit dem eigenen Smartphone. Diese negative Vorbildrolle verstärkt auch den Zugang der Kinder zu Onlinespielen und bereitet den furchtbaren Boden für Handysucht vor!

Überforderung und Unwissenheit der Eltern führt dazu, dass das Smartphone immer wieder kurzfristig als Babysitter zu ge – besser gesagt - zu missbrauchen!
Erst vor kurzem habe ich beim Einkaufen erlebt, wie schnell eine Diskussion über den lautstarken Wunsch nach Süßigkeiten in einem Lebensmittelmarkt beendet wurde – Smartphone heraus, dem Kind im Einkaufswagen in die Hand gedrückt und die Süßigkeiten waren vergessen – das Geplärre beendet – alles gut – alle zufrieden!
Leider führt diese kurzfristige Lösung eher zu einem Suchverhalten in Bezug auf Smartphones und bringt in weiterer Folge mehr Problem als Nutzen mit sich!

Onlinespiele – wo verbirgt sich die Gefahr für ihr Kind bzw. Wodurch können diese Onlinespiele Kinder so leicht an sich binden und wo beginnt die Abhängigkeit von solchen Onlinespielen?

Die Spiele sind oft leicht zu installieren und in der Einstiegsphase recht schnell zu verstehen – komplizierte Spiele schrecken eher ab und sind für die Kinder nicht lange interessant!
Die Handlungen müssen in den Köpfen der Kinder Spannung erzeugen. Neue Welten können nur durch Erfolge betreten werden – oft setzt das stundenlanges Spielen voraus!
Siege und das Erreichen des nächsten Levels bringt den Kindern Bestätigung und steigert das Selbstwertgefühl – das erreichte Spiellevel erhöht sogar den sozialen Status „offline“ im Freundeskreis oder in Klassengemeinschaften.
Früher zählte oft die sportliche Leistung, um das Ansehen in der Klasse zu steigern – heute ist ein erfolgreicher Onlinegamer ein echtes Vorbild für die Mitschüler.
Auf YouTube werden solche Gamestars zu sogenannten „Influencern“!
Diese verdienen sich mit Videos über Onlinespielsequenzen und Liveeinstiegen in Wargames nicht nur eine hohe Anzahl von Followern, sondern auch sehr viel Geld!

In meinen eignen Projekten zu Frag skooly und Safer Internet, frage ich Schüler oft auch nach zukünftigen Berufswünschen – eine sehr häufige Antwort ist „YouTube Star“ und „Influencer auf Instagram“! Aufklärung seitens der Lehrer und der Eltern scheint hier mehr als notwendig!

Weiter Faktoren für die Abhängigkeit von Onlinespielen sind der Faktor der sozialen Zugehörigkeit und ganz besonders der Freundeskreis – es verstärkt das Zugehörigkeitsgefühl in der Klasse, wenn alle Kinder eine Onlinespiel spielen – dabei sein ist alles!
Auch der Reiz sich mit anderen zu messen, der Aufbau von Welten oder das Sammeln von Punkte und Schätzen bringt zwar keine direkte Gefahr für Kinder, doch führt es schrittweise zu einer Abhängigkeit und der Angst des „Kontrollverlustes“ – wenn ich nicht weiterspiele verliere ich die Kontrolle, die anderen haben mehr Punkte und erworbenes Guthaben könnte wieder verloren gehen!

Diese Spirale dreht sich leider immer weiter und zieht die Kinder hier in Scheinwelten, die ohne Hilfe und Kontrolle durch Erwachsene sehr schwer wieder zu verlassen sind!

Was tun?
Hier können – bei kleine Kindern – spezielle Apps helfen, welche die Zeit und Nutzungsdauer von Smartphones einschränken helfen!
Apps wie „Parental Control“ sind bereits in der kostenlosen Basisversion sehr geeignet, um eine gewisse Kontrolle über Onlinespiele und Zeitkontingente zu haben!
Dadurch soll die Nutzung der Smartphones eingeschränkt werden, und auch Kostenfallen durch Werbung – wie es in Onlinespielen immer wieder vorkommt – auszuschließen! 

Das Smartphone soll kein „Shut-up“ Spielzeug sein – und Spielzeug selbst ist es ja schon gar nicht! Das Smartphone bringt nicht nur Spaß, sondern im Gegenzug sehr viel Gefahren und Herausforderungen für die Erziehung – und die beginnt im Elternhaus bzw. geht Hand in Hand mit der Vorbildwirkung der Eltern!


Stay online - stay safe!








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