Mittwoch, 19. Dezember 2018

Warum schreibt man einen Blog - vom Surfer zum Schreiberling (English version is at the end of the article!)


„Connected ideas 2.0“
Nie im Leben hätte ich Tagebuch geschrieben – nein sicher nicht!
Ich bin zwar denke ich, sehr zielstrebig und extrem konsequent in meinem Tun und verfolge Ziele zu 100 Prozent, doch ein Tagebuch verfassen – nein, oh nein das hat mich wirklich nie interessiert!




Ein Umdenkprozess hat dann im Rahmen meines Studiums „AngewandtesWissensmanagement“ an der FH Eisenstadt begonnen, wo wir – gezwungenermaßen – „Tagebuch“ sprich einen Weblog führen mussten, um unsere persönlichen Lernfortschritte im Bereich „persönliches Wissensmanagement“ zu dokumentieren. Die Inhalte waren unterschiedlich und vor allem durch wissenschaftliche Reflexion über Texte oder Werkzeuge des Wissensmanagements bestimmt! Neben diesen fachlichen Texten, waren aber auch Zusammenfassungen und Linktipps – in Verbindung und Bild und Videosequenzen – sehr wesentlich!
Diesen sogenannten Weblogs oder kurz als „Blogs“ bezeichneten Web 2.0 Anwendungen sind aus der gängigen und alltäglichen Medienlandschaft nicht mehr wegzudenken! Neben Texten enthalten solche Blogs meist Bilder oder Videos, die wiederum durch Verlinkungen zu anderen Internetseiten weiterleiten. Zur Erstellung solcher Blogs bedarf es im Normalfall keiner allzu aufwendiger technischeren Fähigkeiten und schon nach kurzer Zeit entstehen die ersten Beiträge!
Die Anwendungsgebiete solcher Blogs sind sehr vielfältig, und können vom klassischen Tagebuch bis hin zum wissenschaftlichen Fachportal alle möglichen Formen annehmen.

Auf meinem aktuellen Blog „Connected ideas 2.0“ beschäftige ich mich mit unterschiedlichen bzw. aktuellen Themen aus dem Bereich der sozialen Medien und des angewandten Wissensmanagements.
Des Weiteren interessiert mich das Thema „Sicherer Umgang mit dem Internet“ und die damit einhergehenden Probleme wie: Cybermobbing, Datenschutz, Vernetzung und Austausch bzw. alle gängigen sozialen Plattformen (Instagram, Snapchat, WhatsApp,…)

Besonderes Interesse habe ich auch an dem Thema „Schule als lernende Organisation“ bzw. die Implementierung und Verwendung von unterschiedlichen Lernplattformen und interessanten Internetseiten im allgemeinen Schulbetrieb!
Vernetzung und Austausch von Wissen und die dabei entstehenden neuen Sichtweisen sehe ich als Grundlage und Chance modernen Schulwesens bzw. vernetzen Unterrichts.

„Frag skooly“ - Wer ist das?

Neben dem Weblog habe ich Anfang 2018 mit meinem guten Kollegen und Freund – Ratz Georg – eine eigene App entwickelt: „Frag skooly“
Diese App bietet neben Informationen und Kurzvideos über alle aktuellen sozialen Medien, auch Onlinefragen, wo der User sein erworbenes Wissen gleich in der App mit einem „Wissenscheck“ überprüfen kann, und sofort Feedback über die Richtigkeit seiner Antworten erhält!
Neben dem Informationsteil, gibt es aber auch Tipps zum Umgang mit Mobbing! Wir sehen die App, in diesem sehr aktuellen Bereich der Bedrohungen aus dem Internet, auch als „Erste Hilfe App“ und geben Anleitung und Hilfestellung, wie Kinder in unangenehmen Situationen (Sexting, Grooming,) richtig reagieren sollen.

„Erst denken, dann klicken“ kann hier als unser Motto angesehen werden!


Die App ist kostenlos im Appstore oder in Google Play erhältlich!
LINKzur App „Frag skooly“

Sie wird regelmäßig aktualisiert bzw. wird an neuen technischen Features gearbeitet! Im Frühjahr 2019 sollte es dann ein großes Update zu der App geben! Das Einsatzgebiet der App ist naturgemäß der Bereich Schule, aber auch interessierte User und vor allem ältere Personen können durch die App auf einfache Weise einen guten Überblick über die aktuellen Trends im Bereich der sozialen Medien erhalten. Als besonderes Service sehe ich dabei neben den Onlinetestes in der App, auch den Bereich „News“, wo wir vor aktuellen Gefahren und Bedrohungen im Internet und im speziellen in der Handynutzung warnen und auch allgemeine Tipps geben!

Fazit
Blogs und Beiträge wie dieser aktuelle können nur die subjektive Meinung des Verfassers darstellen, sollen aber auch zu Denkprozessen beim Leser führen!
Information und der Wissenserwerb stehen dabei eher im Hintergrund solcher Beiträge – der Leser selbst entscheidet, ob er sich weitere Informationen einholt oder sich auch "emotional" mit dem jeweiligen Thema beschäftigt!
Wesentlich für mich als Blogschreiberling ist die Tatsache, dass hier Information und Wissen zwischen den Zeilen weitergegeben wird – vor Jahren noch wäre die einfache Form der Wissensverbreitung nur per Mail oder Post möglich gewesen…an wen adressiert…
das ist eine andere Frage!
  



"Connected ideas 2.0" (Shortened version of the original text in English)


Never in my life would I have written a diary - no, certainly not!
I am, I think, very determined and extremely consistent in my actions and pursue goals to 100 percent, but write a journal - no, oh no that really never interested me!

A process of rethinking then started as part of my studies "Applied Knowledge Management" at the FH Eisenstadt, where we - forced - "diary" had to conduct a weblog to document our personal learning progress in the field of "personal knowledge management". The contents were different and above all determined by scientific reflection on texts or tools of knowledge management! In addition to these technical texts, but also summaries and links - in conjunction and image and video sequences - were very essential!

These so-called weblogs or Web 2.0 applications referred to as "blogs" are an integral part of the current and everyday media landscape! In addition to texts such blogs usually contain images or videos, which in turn pass through links to other websites. Normally, creating such blogs does not require too much technical skills and after a short while the first posts are created!
The application areas of such blogs are very diverse, and can take all sorts of forms from the classic diary to the scientific portal.

On my current blog "Connected ideas 2.0" I deal with different or current topics in the field of social media and applied knowledge management.
Furthermore, I am interested in the topic "Secure use of the Internet" and the associated problems such as: cyberbullying, data protection, networking and exchange or all common social platforms (Instagram, Snapchat, WhatsApp, ...)

I am also particularly interested in the subject of "school as a learning organization" or the implementation and use of different learning platforms and interesting websites in general school operation!
Networking and exchange of knowledge and the resulting new perspectives I see as a basis and opportunity for modern schooling or networking lessons.

"Ask skooly" - Who is this?

In addition to the weblog, I developed my own app in early 2018 with my good colleague and friend - Ratz Georg - "Frag skooly"
In addition to information and short videos about all current social media, this app also offers online questions, where the user can check his acquired knowledge in the app with a "knowledge check" and immediately receive feedback on the correctness of his answers!
In addition to the information section, there are also tips for dealing with bullying! We see the app, in this very recent area of ​​Internet threats, as a "first aid app" and provide guidance and guidance on how children should respond properly in unpleasant situations (sexting, grooming).

"Think first, then click" can be regarded as our motto here!

The app is available for free on Appstore or in Google Play!
LINK to the app "Frag skooly"

It is updated regularly or is working on new technical features! In the spring of 2019 there should be a big update to the app! Naturally, the application area of ​​the app is the school sector, but also interested users and above all elderly people can easily get a good overview of the current trends in the field of social media through the app. As a special service, I see it in addition to the online test in the app, also the "News", where we warn of current threats and threats on the Internet and in particular in the use of mobile phones and give general tips!

Conclusion

Blogs and contributions such as this current can only represent the subjective opinion of the author, but should also lead to thought processes in the reader!
Information and the acquisition of knowledge are more in the background of such contributions - the reader himself decides whether he gets more information or even "emotionally" concerned with the topic!
Essential for me as a blog writer is the fact that here information and knowledge is passed between the lines - years ago, the simple form of knowledge dissemination would have been possible only by mail or post ... addressed to whom ...

that's another question!

Donnerstag, 6. Dezember 2018

„Wer nicht entscheidet ist keine Führungskraft!“ - Eigenen Ideen und Gedanken zu Fredmund Malik (English version is at the end of the article!)

Die folgenden Gedanken entstanden zu den Thesen von Fredmund Malik, einem österreichischen Wirtschaftswissenschaftler, der seinen Schwerpunkt auf der Managementlehre hat und damit eine direkte Verbindung zu meinem Studium des Wissensmanagements darstellt!
Der Bezug zum gegenwärtigen Schulsystem soll dabei immer wieder angeführt werden und gängige Strukturen überdacht werden!

Der Ansatz - Probleme in Organisationen und deren Lösung und Umstrukturierung!

Das Problem muss vor der Entscheidung heraus präpariert werden; „…das Problem nie vornweg klar genug ist, sondern das man es herausfinden muss.“ (Malik, 2006, S. 203)
Beispiel:
Textaufgabe in der Schule – wichtig ist, dass wir das Problem verstehen – die Lösung der Aufgabe ist dann nur mehr das Ergebnis.
Die Textaufgabe muss wie das Problem richtige formuliert sein.
Effektive Manager treffen wenige, aber dafür effektive Entscheidungen
(vergl. Malik, 2006, S. 204)
Schnelle Entscheidungen werden oft mit dem Schlagwort der „Intuition“ begründet, doch ist ein selbstkritischer Umgang mit ihr ein wesentliches Kriterium für wirksame Entscheidungen von Managern.
Man muss sich immer vor Augen halten, dass falsche Entscheidungen und bereits eingeschlagene Wege schwerer zu korrigieren sind.
Zu schnelle Entscheidungen können ein Unternehmen gefährden, aber auch zu langes Hin warten und wenig Entscheidungsfreudigkeit, können „das Unternehmen damit lähmen.“  (Malik, 2006)

Die ideale Verknüpfung von „Tempo und Gründlichkeit“  (Malik, 2006,S. 206-207) benötigt:
·      Urteilskraft
·      Erfahrungen
·      Sachkenntnisse.

Einen besonderen Augenmerk sollte man auch auf die Alternativen legen, welche oft ein Mehr an Zeitaufwand von den Mitarbeitern verlangen, aber in der Auswirkung auf die Entscheidung oft wesentlich sind.
Als wesentlicher logischer nächste Schritt ist die Realisierung von getroffenen Entscheidungen anzusehen.

Viele Entscheidungen führen zu keinen Ergebnissen, sondern verlaufen sich in Strukturen der Organisationen.
Dabei ist die Umsetzungsphase wichtig und sie wird vom „guten“ Management im Vorfeld durchdacht, wobei für mich selbst hier der kreative Teil der Führung eine wesentliche Rolle spielt, denn die Vorstellungskraft, wie etwas ablaufen oder aussehen soll, ist eine gute Basis für eine effektive Umsetzung.
Manager „legen darüber hinaus größtes Gewicht auf Follow-up und Follow-through.“  (Malik, 2006, S.208)

Sie schauen sich Entwicklungen persönlich an, und geben sich nicht nur mit Berichten zufrieden.
Besonders bei Neuerungen treffen sie keine vorschnellen Entscheidungen, bevor es nicht klar ist, welches Training, welche Informationen und Werkzeuge die Mitarbeiter benötigen, um die Entscheidungen auch effektiv umsetzen zu können.

Konsens bei Entscheidungen ist einfacher und harmonischer, doch wenn der Fokus auf Dissens eingestellt wird, ist die Chance eine richtige und wirksame Entscheidung höher, denn dadurch müssen sich Manager nicht mit der erstbesten Lösung eines Problems begnügen.
Gute Führungskräfte trauen dem Frieden einer schnellen Entscheidung nicht  (Malik, 2006, S. 210), denn sie wissen, dass im Hintergrund unterschiedliche Meinungen vorherrschen, welche spätestens in der Realisierungsphase von Projekten hervortreten.

Der Entscheidungsprozess

Der größte Teil der Entscheidungen kann mit einfachen, anstellen von komplizierten Verfahren getroffen werden (Malik, 2006).

Die Schritte zu guten Entscheidungen nach Malik:

·       Die präzise Bestimmung des Problems
Eine gründliche und vollständige Bestimmung des Problems:
  • Welche Tatsachen liegen hinter Meinungen? 
  • Handelt es sich bei dem Problem und einen Einzelfall oder ist es ein Grundsatzproblem?
    Einzelfälle können relativ leicht gelöst werden, Grundsatzprobleme bedürfen dagegen   Grundsatzentscheidungen, welche mit größeren Konsequenzen verbunden sind. 
Die Problemdefinition muss immer wieder gegen  die Fakten abgetestet werden. Typischer Fehler – zu schnelle Entscheidungen! (Unterschiede: ostliche – westliche Kultur!)  (Malik, 2006, S. 211-214)

· Die Definition der Spezifikation Welche Anforderungen muss die Entscheidung erfüllen?
„Was wäre richtig?“ (Malik, 2006, S. 214)
Zwei wesentliche Punkte sind wichtig:
  • Die Spezifikation muss sich dabei am Minimum und nicht am Maximum orientieren. Jede Entscheidung bringt Unruhe in Organisationen – die Verhältnismäßigkeit muss bei Entscheidungen gegeben sein.
  • Nicht gleich Kompromisse eingehen  - was wäre die richtige Problemlösung?
Beide Punkte ergeben den „minimalen Idealzustand“.
(Malik, 2006, S. 215)

·       Die Suche nach Alternativen
Auch hier sieht Malik nicht in den ersten gefundenen Alternativen die Lösung. Weiters empfiehlt er auch den „Status Quo“ eines Unternehmens als Alternative zu betrachten. (Nullvariante)
Entscheidungen dürfen nicht zu Verschlimmerungen führen.

·       Das Durchdenken der Folgen und Risiken jeder Alternative
Das ist der arbeitsintensivste Teil der Entscheidungsfindung, welcher aus drei Bereichen besteht.

Wie lange legen Entscheidungen ein Unternehmen auf einen Kurs fest, und können die Entscheidungen leicht oder schwer wieder korrigiert werden.?

Die Art des Risikos zu erkennen: immer leistbar, Risiko welches man sich leisten kann, Risiko welches man sich nicht leisten kann und deshalb unter keinen Umständen eingehen darf und das Risiko welches man sich NICHT leisten kann NICHT einzugehen. (Malik, 2006, S. 216 -217)

Die Grenzen für Alternativen festlegen, und eine Grenze ziehen, um eine Annahme zu machen.
Die Frage könnte lauten: „Bei Eintreten welcher Umstände wollen wir akzeptieren, dass wir uns getäuscht haben?“ (Malik, 2006, S. 218)


Diese Grenzen müssen dokumentiert werden, damit man erkennen kann, wenn eine Entscheidung, welche zuerst richtig war, durch andere Bedingungen falsch erscheint.

·       Der Entschluss
Nach all den vorangegangenen Schritten (Bestimmung des Problems; Spezifikation der Anforderung, die die Entscheidung erfüllen muss; Herausarbeiten der Alternativen; Analyse der Risiken und Folgen bzw. Festlegen der Grenzbedingungen) kommt der Entschluss.
Manager, welche nicht entscheiden sind keine Führungskräfte und gehören zu anderen Aufgabengebieten  (Malik, 2006).

Der letzte Berater ist die „innere Stimme“, oder einmal darüber schlafen,… Diese Intuition sollte aber erst am Ende einer Entscheidungsfindung stehen.

·        Die Realisierung der Entscheidung
„…ist zehnmal so schwierig.“ (Malik, 2006, S. 221)
Es muss dabei eine schriftliche Dokumentation über die kritischen Maßnahmen gemacht werden.
Für jede Maßnahme muss eine Person bestimmt werden, welche die Verantwortung trägt.
Termine müssen festgelegt werden.

Maßnahmen: 

Wer muss in die Realisierung einbezogen werden?

Wer muss bis wann in welcher Weise über die Entscheidung informiert werden?

Wer braucht welche Informationen, welche Werkzeuge und welches Training, damit er die Entscheidung, ihre Realisierung und deren Konsequenz versteht und einen aktiven Beitrag leisten kann?

Wie wird der Vollzug der Entscheidung überwacht, kontrolliert und gesteuert? Wie schaut das Reporting aus? (Malik, 2006, S. 222)

Man muss dabei klare Verantwortliche bestimmen – hinter jeder Maßnahme steht ein Name bzw. eine Person.
Dadurch stellt sich auch relativ schnell die Frage, was die verantwortliche Person wissen und können muss, welche Kompetenz sie braucht, um die Aufgabe zu erfüllen.
Malik bezeichnet dies als die „praktisch wirksame Art, Organisationen zu bewegen und zu führen – die Bedeutung liegt dabei nicht in der Stellung sonder in der Person selbst.  (Malik, 2006, S.222)

Termine sollten knapp gesetzt werden  - Was? Wer? Bis wann?

   Die Etablierung von Feedback: Follow-up und Follow-through
Als Führungskraft darf man Entscheidungen nicht mehr außer Augen lassen.
Manager lassen sich berichten: Fortschritte, Probleme, Ergebnisse,… FOLLOW THROUGH!
Kleine Erfolge werden vom Manager sichtbar gemacht, sie geben der Person direktes Feedback – Motivation durch sichtbare Erfolge!!
Der Manager selbst schaffen sich eine Überblick und Sachkenntnis der Mitarbeiter.

Fazit:
Gerade im gegenwärtigen Schulbetrieb könnten sicher einige der Idee umgesetzt werden - Schule als Organisation bzw. LehrerInnen als Führungskräfte!

Ins Stammbuch für jede Führungskraft im Schulsystem: „Wer nicht entscheidet ist keine Führungskraft!“

Quelle: 
Malik, F. (2006). Führen Leisten Leben. Frankfurt/Main: Campus Verlag GmbH. 
Kapitel 3 Entscheiden - (Malik, 2006)



Mittwoch, 5. Dezember 2018

Schulen sollen sich "entgrenzen" und Lernorte flexibel gestalten (English version is at the end of the article!)

Im Folgenden soll nicht nur die Zukunft des E-Learnings im Mittelpunkt der Betrachtungen stehen, sondern auch der Versuch einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Thema dargestellt werden.

Wernstedt und John-Ohnesorg streichen in ihrem Konferenzprotoll zum Thema Neue Medien in der Bildung „die Hoffnung auf ein moderneres, individuelleres, selbstbestimmteres Lernen mit digitalen Medien“ (Wernstedt & John-Ohnesorg, 2008, S. 5) hervor, weisen aber im nächsten Satz auf gebotene Skepsis hin, denn „zu häufig schon sind Bildungsrevolutionen durch neue Techniken ausgerufen worden“ (Wernstedt & John-Ohnesorg, 2008), welche aber dann nie eingetreten sind. Diese kritische Betrachtung soll aber nicht dazu führen, sich Neuen Medien gegenüber zu verschließen, denn zeigen sich weitreichende Chancen für die Bildung, welche schon durch den selbstverständlichen Umgang der SchülerInnen mit den Neuen Medien vorgezeichnet sind. Schon 2006 nutzten laut PISA 90 Prozent der Jugendlichen in Deutschland den Computer, kommunizierten über soziale Medien und nutzten alle ihnen zugänglichen Medien, um sich Informationen zu beschaffen.

Als wesentlicher Einflussfaktor zum erfolgreichen Einsatz von E-Learning muss aber auch die Technik bzw. die Ausstattung an den Schulen angesehen werden. „Die Technik muss funktionieren – verbesserte Ausstattung und langfristige Nutzungsmöglichkeiten sichern.“ (Wernstedt & John-Ohnesorg, 2008, S. 8)

Studien von Prof. Dr. Bardo Herzig und Sandra Aßmann von der Universität Paderborn zeigen recht deutlich, „der Zugang zu und die Nutzung von digitalen Medien hängt in Deutschland nach wie vor vom sozioökonomischen Status ab.“ (Wernstedt & John-Ohnesorg, 2008, S. 41)
Die Schule kann hier einen Ausgleich schaffen und allen SchülerInnen in gleicher Weise die Chance zu einem Zugang zum Computer bieten, unabhängig von ihrem sozialen Status. Initiativen wie „Schulen ans Netz“ versuchen in Deutschland die Computerausstattung, den Netzzugang in ihrer Qualität und auch die Anzahl der Computer an Schulen zu steigern. Ähnliche Probleme finden sich auch in Österreich, und gerade hier kann ein wesentlicher Ansatzpunkt für die Zukunft von E-Learning in der Schule gesetzt werden.

Die Kompetenzvermittlung unserer SchülerInnen im Bereich des E-Learnings muss in der Zukunft vermehrt von den Schulen getragen werden, wobei aber als Voraussetzung eine fundierte Ausbildung der Lehrkräfte notwendig erscheint. „Nimmt man das Ziel, neue Medien in der Schule verstärkt einzusetzen, ernst, dann ist die Fortbildung der Lehrerschaft in diesem Bereich unabdingbar.“ (Wernstedt & John-Ohnesorg, 2008, S. 8)
„Lehrende wie Lernende, Schulleitungen und Bildungsexperten müssen jedoch selbst dazu beitragen, indem sie Erfahrungen mit den neuen Medien in der Schule weitergeben, evaluieren und kontinuierlich entwickeln und so zu einer Qualitätskontrolle des Lernens und Lehrens mit eLearning-Instrumentarien beitragen.“ (Revermann, 2008, S. 51)

In einem Interview mit den Autoren des Buches „Digitale Lernwelten“ (2010) skizzieren Arnold und Reinmann die Zukunft digitaler Lernwelten. Dieser Ansatz wird auch in Bezug auf die vorliegende Betrachtung als passend angesehen, handelt es sich gerade bei Reinmann um eine der führenden WissenschaftlerInnen, die sich mit den Themen E-Learning, Blended Learning und im Speziellen dem Bildungsbereich beschäftigen.
Reinmann sieht enorme Chancen in Web 2.0 Anwendungen, aber auch in der Aufgabe, die dafür notwendigen Kompetenzen in der Organisation Schule aufzubauen. Die Chance diese Kompetenzen im Umgang mit neuen Medien zu erlernen und diese auch selbstständig zu nutzen, erscheint auch Arnold als wesentlich.
Das Öffnen der Institution Bildung und die Wandlung zu einer flexiblen und lernenden Organisation kann sogar zu einer „Aufklärung 2.0“ (Arnold & Reinmann, 2010, S. 292) führen.

„Bildung muss sich entgrenzen, Bildungsinstitutionen müssen ihre Lernorte flexibilisieren, Mixed-Mode-Strukturen entwickeln…“ (Arnold & Reinmann, 2010, S. 292).

Fazit:
Hier schließt sich auch der Kreis zu einem meiner Lieblingsthemen - der Kollaboration innerhalb des Lehrerkollegiums, zur Schule als lernender Organisation, zu Wissensmanagement im Bildungsbereich und zum Blended Learning.

Der Lernende, egal ob Schülerin oder Lehrerin, soll eine eigenständige Entwicklung machen können, gezielt Informationen aus dem Internet holen, „mediale Kommunikations- und Kooperationswege im Alltag nutzen“ (Arnold & Reinmann, 2010, S. 292), differenziert und dynamisch mit Vernetzungen umgehen können, aber auch den Bezug zur realen Welt durch „klassische Ziele wie Selbstorganisation, Relexion und Verantwortung“ (Arnold & Reinmann, 2010, S. 292) nicht verlieren.
Abschließend sei betont, dass beide Wissenschaftler den Wandel zu mehr Professionalisierung im Lehrberuf als Voraussetzung sehen: „Dieser Prozess wird neuartige Professionalitätsmuster von uns verlangen.“ (Arnold & Reinmann, 2010, S. 293)
Zu einer ähnlichen Schlussfolgerung kommen auch Mayer, Resinger und Schratz in ihrer Zusammenfassung der Ergebnisse aller teilnehmenden Schulen am österreichischen eLSA-Projekt (eLearning im Schulalltag) des Bundesministeriums. Durch Innovationen und die Einführung von Blended Learning an den teilnehmenden Schulen hat es in vielen Schulen auch einen Wandel der Strukturen gegeben. Viele LehrerInnen haben sich „ExpertenInnenwissen angeeignet, das vor allem über die Netzwerkarbeit“ (Mayr, Resinger, & Schratz, 2009, S. 139) weitergegeben wurde. Das informelle Lernen zwischen den KollegInnen hat sich intensiviert, Chancen für eine Neuorientierung im Unterricht wurden wahrgenommen, und „durch die Notwendigkeit der Zusammenarbeit wurde an den Schulen in unterschiedlichen Konstellationen Teamarbeit gefördert.“ (Mayr, Resinger, & Schratz, 2009, S. 139)

Effekt:
Diese Zusammenarbeit hat in weiterer Folge zu einer besseren und effektiveren Vernetzung innerhalb der KollegInnen geführt, aber auch „einen bedeutenden Beitrag zur Unterrichts-, Personal- und Schulentwicklung gemacht.“
(Mayr, Resinger, & Schratz, 2009, S. 140)

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